Die Videoinstallation NEONGRAU ist der Versuch einer szenischen Interpretation der manisch-depressiven Erkrankung. Das mit sechs Tänzerinnen und Tänzern des Choreographischen Theaters Johann Kresnik durchgeführte Projekt fokussiert das emotionale Potential eines Erkrankten unter Einbeziehung der physischen Aspekte. Um die Gefühlswelten in räumliche und rhythmische Bezüge zu setzten, verwandeln sich Bewegung und Mimik zu minimalistischen Gesten. Mit Hilfe des Schnittes werden Sequenzen destilliert, um sie dann zu einer visuellen Choreographie in neuer Form wieder zusammenzufügen. Der Betrachter wird mit der Angst vor unkontrollierbaren Emotionen konfrontiert, empfindet aber auch die Faszination von Intensität und kreativem Potential. Das auf 3 Monitoren im Kunstmuseum Bonn präsentierte Projekt wurde während der Entstehung von einer Psychiaterin informell betreut. Danke an die Tänzer Ricardo Diaz, Ziv Frenkel, Tanja Oetterli, Valenti Rocamora I Tora, Linda Ryser und Agnieszka Samuel, sowie an Johann Kresnik, Juan Maria Solare, die Hochschule für Musik Köln und an das Kunstmuseum Bonn.